Einblicke

Hündisch

Menschen nehmen einfach an, dass der Hund sie versteht. Sie denken oft nicht daran, dass z.B. Hunde aus einem anderen Land zuerst unsere Sprache verstehen lernen müssen, um mit uns kooperieren zu können.

Hier spricht Vater Jerry-Lee mit seiner Tochter Fee. Jerry-Lee stellt die Ohren, verkürzt den Blick, worauf Fee beschwichtigend die Ohren nach hinten dreht und freundlich den direkten Blickkontakt vermeidet.

Aber auch Menschen müssen die Sprache der Hunde lernen, wenn sie mit ihnen leben und ihnen gewisse Regeln beibringen möchten.

Foto: Bea Müller

Wir Menschen sollten uns körperlich und mimisch freundlich einem Hund gegenüber ausdrücken.

Im Alter von ca. 8 Wochen verfügen Welpen über all ihre Signale. Wo und in welchem Zusammenhang sie welche Signale wirkungsvoll einsetzen können, müssen sie erst lernen. Zeigen ihre feinen Signale immer wieder die falsche Wirkung, werden sie deutlich gröbere Signale einsetzen müssen.

Es liegt also an uns, ob Hunde bereits im Sprach-Ansatz von uns ernst genommen werden. Lernen wir ihre Mimik und Körpersprache nicht verstehen, sind Probleme vorprogrammiert.

In der Folge kommt es zu gefährlichen Situationen, weil der unverstandene Hund drohen oder abwehren muss, um seine Unversehrtheit zu bewahren.

Auch wenn man mit Hunden freundlich umgeht und meint, man hätte alles im Griff, kann es sein, dass man ihre Ängste nicht erkennt, weil man die Mimik und Körpersprache nicht versteht. Auch dies kann gefährlich enden. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Meine kleine Lilly trifft auf den erwachsenen, sprachlich sicheren Leonberger Amadou. Lilly drückt mit dem Körper aus, dass sie freundlich neugierig ist und Amadou ist freudig bewegt über die kleine Hündin.

Es braucht also Zeit, Wissen, Beobachtung, Empathie, Respekt, Achtsamkeit und Liebe, um Hunde in der Umwelt so zu begleiten, dass sie und andere nicht zu Schaden kommen.

Gewalt am Hund auszuüben um ihn zu versklaven, zeugt auch von Ignoranz der Gesetze. Zudem ist es mehr als dumm zu glauben, Hunde würden im Zustand ständiger Unsicherheit und Angst besser lernen, kooperieren oder ungefährlicher.

Neue Untersuchungen, die sich mit Ursachen von Beissvorfällen beschäftigen, zeigen dies auch klar auf, genauso wie der (eigentlich) gesunde Menschenverstand

Der verliebte Rüde fordert die Colliedame zum Spiel auf, die Schöne aber beschwichtigt und möchte lieber ohne schnelle Renn-Bewegungen Eindrücke zu ihrem Gegenüber sammeln und setzt sich hin.

Oder wollen Sie durch schmerzhafte, körperliche oder psychische Einwirkung eine neue Sprache lernen, um sie dann auch sicher und fehlerfrei im Alltag zu sprechen und dabei am Würger freundlich souverän gegenüber allem und jedem bleiben?

Gewalt am Hund ist strafbar und muss von jedem, der davon Kenntnis hat, gemeldet werden.

Darüber lässt sich nicht diskutieren, denn Gewalt ob psychisch oder physisch, ist keine «Methode» für den Umgang mit Schutzbefohlenen.

https://www.tierimrecht.org/de/

Katja Krauss, Gabi Maue

Emotionen bei Hunden sehen lernen

Hunde-Körpersprache einmal anders: Dieser einzigartige, in vielen Jahren des Beobachtens entstandene Bildband konzentriert sich weniger auf die wissenschaftlich detaillierte Beschreibung von Ausdrucksverhalten als vielmehr auf eine echte Blickschulung für Hundehalter und -trainer: Wie kann denn ein unsicherer, ängstlicher, neugieriger oder aggressiver Hund aussehen? Wie unterscheidet sich die Mimik bei schlapp-oder stehohrigen, lang- oder kurzhaarigen Hunden und wie lerne ich, die gezeigten Äusserungen im Kontext der Situation richtig zu deuten?
Nachdem zunächst die einzelnen „kommunizierenden“ Körperteile des Hundes und deren Signale unter die Lupe genommen werden, schliesst sich ein ausführlicher Teil zu den einzelnen Grundemotionen an, beleuchtet das Thema also von der anderen Seite aus. So ergibt sich ein umfassendes Gesamtbild, das hilft, Hunde künftig besser „lesen“ zu können.

Lernen Sie, hinzusehen und Hunde besser zu verstehen!

Buch bei orellfüssli

Turid Rugaas

Calming Signals - Die Beschwichtigungssignale der Hunde

Ihre Forschungsarbeit über Beschwichtigungssignale bei Hunden und Wölfen hat die Norwegerin Turid Rugaas weltweit bekannt gemacht. In diesem Buch erklärt sie, warum, wann und wie Beschwichtigungssignale von Hunden eingesetzt werden. ebenso beschreibt sie, wie wir Menschen die Signale erkennen, deuten und sogar selbst einsetzen können. So wird es jedem möglich, zu einem besseren Verständnis seines eigenen, aber auch fremder Hunde zu kommen. Dieses Buch ist die spannende Einladung, die faszinierende Welt der hundlichen Kommunikation noch besser kennenzulernen. Mit vielen Farbfotos und Fallbeispielen!

Buch bei orellfüssli

Udo Gansloßer, Kate Kitchenham

Hunde-Forschung Aktuell

Der Hund steht im Fokus der Wissenschaft. Weltweit wird über sein Wesen geforscht, denn Hundehalter möchten wissen, wie ihr vierbeiniger Freund denkt und fühlt. Privatdozent Dr. Udo Gansloßer und Kate Kitchenham stehen in Kontakt mit führenden Wissenschaftlern und haben die neuesten Forschungsergebnisse in diesem Buch zusammengefasst.

Buch bei exlibris